Tipps für Nachtaufnahmen
Bei Nachtaufnahmen kann man unterscheiden zwischen
Blitzaufnahmen und Aufnahmen ohne zusätzliches künstliches Licht. Bei
Blitzaufnahmen gilt das vorher gesagte.
Bei reinen Nachtaufnahmen muss Ihre Kamera in der Lage sein
lange Belichtungszeiten zu verarbeiten (i.d.R. 1s, 2s, 5s, 10s, 15s, 20s, 30s
und Bulb).
Für Aufnahmen die mehr als 30 Sekunden erfordern stellen Sie
„Bulb“ oder „B“ ein und müssen den Auslöser solange gedrückt halten, wie das
Bild ausgelöst werden soll.
Allerdings wird dadurch i.d.R. das Bild verwackelt. Es
bietet sich also bei längerbelichten Nachtaufnahmen an:
a)
ein Stativ zu verwenden, damit die Kamera ruhig steht b) einen Timer zu verwenden, damit Sie durch das Auslösen die
Kamera nicht in Schwingung versetzen c)
einen Drahtauslöser zu verwenden, damit Sie nicht auf dem
Auslöser bleiben müssen und das Bild ebenfalls meist verwackelt wird
Möchte man den Sternenhimmel bei Nacht fotografieren,
macht sich recht schnell die Erddrehung bemerkbar. Als Faustregel kann man sich
merken, dass ca. 20-30s Belichtungszeit mit einem Normal-Objektiv (50mm) die
Sterne gerade noch als Punkte erscheinen lässt. Belichten Sie länger oder
verwenden Sie eine größere Brennweite, erscheinen Sie als mehr oder minder
lange Striche.
Interessant ist dies, wenn Sie den Polarstern im Norden
fotografieren. Um ihn drehen sich nämlich scheinbar alle anderen Sterne, so
dass er selbst bei einer Belichtung von 30 Minuten noch als Punkt, die Sterne
darum herum jedoch als mehr oder minder lange Striche zu sehen sind,
Bei manchen Bildern kann es interessant wirken, wenn Sie zusätzlich
den Blitz zur längeren Belichtungszeit verwenden, z.B. bei einer
nächtlichen Kreuzung. Dadurch wird die nähere Entfernung wie z.B. ein Fußgänger
festgehalten und zusätzlich der Verkehr über Sekunden als verschwommener
Hintergrund auf den Film gebannt. Hier sollten Sie jedoch immer mehrere Bilder
machen, da es von einigen Umständen abhängt, ob das Bild gut wirkt.
Kunstlichtaufnahmen
Bilder mit Kunstlicht ergeben auf normalem Film oder mit der
Normaleinstellung einer Digitalkamera meist andere, gelbliche Farben. Das kommt
davon, dass die Kunstleuchten nicht das komplette Farbspektrum aussenden und
die Filme das Licht nur selektiv wahrnehmen.
Umgehen kann man dies natürlich mit einem Blitz. Aber nur
für kurze Entfernungen.
Alternativ gibt es spezielle Kunstlichtfilme für die
analogen Kameras. Bei Digitalkameras kann man die Kamera über den Weissabgleich
quasi neu auf die Lichtsituation ausrichten.
Die Belichtungsautomatik der meisten Kameras
verwendet die gewichtete Mittenmessung. Dabei geht die Kamera davon aus, dass
sich in der Nähe der Bildmitte das wichtigste Motiv befindet und am Rande des
Bildes die eher unwichtigen.
Bei besseren Kameras (u.a. die meisten Spiegelreflexkameras)
gibt es Wahlmöglichkeiten, um die Belichtungsmessung zu beeinflussen.
Belichtungskorrekturen
Die Belichtungsautomatik beachtet nun die mittleren Regionen
stärker als die Randregionen bei der Belichtungsberechnung. Ein Bild gilt dabei
für die Automatik als richtig belichtet, wenn es im gewichteten
Gesamtdurchschnitt so hell wie 18% grau ist.
Vor diesem Hintergrund muss man die Belichtungsmessung manchmal manuell
korrigieren. Wenn Sie z.B. im Schnee fotografieren oder sich eine große
sehr helle Wolke in Ihrem Bild befindet, tendiert eine normale Kamera dazu
diese Helligkeit überzugewichten und deshalb eine zu schnelle Belichtungszeit
zu wählen. Das Bild ist dann mehr oder weniger zu dunkel.
In dieser Situation bietet es sich an, ein bis drei halbe Blenden zuzugeben,
d.h. manuell heller zu gestalten, als dies die Kamera machen würde. Statt der
z.B. vorgeschlagenen 1/250 mit Blende 16 bei Schnee wählen Sie die Korrektur +1
Blende. Die Kamera macht dann das Bild mit 1/250 und Blende 11. Spielen Sie
etwas mit derartigen Lichtsituationen. Jede Kamera reagiert etwas anders. Sie
benötigen ein Gefühl für Ihre Kamera in Extremsituationen!
Genau dieselbe Situation kann entstehen, wenn Sie sehr
dunkle Bildelemente fotografieren möchten, die auch dunkel herauskommen sollen.
In diesem Fall müssen Sie das Bild ggf. manuell dunkler machen, d.h. z.B. mit –1
Blende korrigierend eingreifen.
ISO-Empfindlichkeit
Bei der analogen Fotografie steht vor dem Fotografieren die Filmauswahl.
Zum einen müssen Sie sich zwischen Negativ- bzw. Bilder- und Dia-Filmen entscheiden
und zum anderen für eine Empfindlichkeit, z.B. 100 ISO (= 21 ASA). Bei einer
Digitalkamera kann man diese Einstellung an der Kamera wählen. Sie wird durch
digitale Filter erreicht, d.h. letztlich wie empfindlich der Bildsensor
eingestellt wird.
Die Entscheidung zwischen Bilder- oder Negativfilm und dem
Dia-Film ist meist subjektiv. Beide haben Vor- und Nachteile. Für den
Negativfilm spricht, dass es kleine Belichtungsfehler eher wegsteckt und die
Entwicklung sowie die Bilder meist preiswerter. Für den Dia-Film spricht, dass
man das Zelluloid schon im Original ansehen und groß projizieren kann und er
i.d.R. kontrastreicher ist.
In der Analogfotografie gilt der 100 ISO Film als Standard.
Möchten Sie einen empfindlicheren Film wählen Sie die ISO 200 (doppelt so
empfindlich) oder die ISO 400 Variante. Diese sind sinnvoll, wenn Sie von vorne
herein wissen, dass Sie für die nächsten Bilder schnelle Objekte oder
verhältnismäßig wenig Licht zur Verfügung haben, wie ein Radrennen oder Treffen
am Abend bzw. bei schlechtem Wetter.
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